29. Dez. 2024 Flug Zürich - Delhi -- Phuket mit Air India
Am 26. wurde uns von Air India ein upgrade in die business class angeboten für die Strecke Zürich - Delhi. In der Hoffnung auf besseren Schlaf während dieses Nachtflugs nahmen wir dieses an.
Tatsächlich war das eine schöne Erfahrung.
Zuerst durften wir vor dem Abflug im E-Gate in die Swiss lounge und uns verpflegen. Dann speedy boarding. Und kaum sassen wir, wurde uns schon ein Begrüssungstrunk angeboten. Wir durften wählen zwischen Orangensaft und Champagner. Keine Kostverächter, wählten wir den Champagner und fanden später heraus, dass es tatsächlich ein Laurent-Perrier war. (Zufällig hatten wir noch im November bei Kaufmann's ein Champagne-and-Dine mit Laurent-Perrier Champagnern besucht.)
Dabei blieben wir später auch zur Vorspeise 😉
Zum Hauptgang wählte Daniel S ein Gericht mit Hähnchen, ich vegetarisch. Natürlich, es war ein indischer Flug, so war das Vegi-Essen viel besser als das Huhn.. Der Barbera dazu war lecker, wenn auch sehr kalt serviert. Aber wärmer wird der Wein ja von alleine..
Die Stühle liessen sich in ein gerades Bett ausstrecken! Allerdings stand es bei mir an einer Fusskonsole leicht an, daher konnten sich die unteren zwei Kissen nicht begradigen, sodass ich bei den Knien einen störenden Absatz hatte. Da aber eh nur noch etwa 3 Stunden blieben zum schlafen, lebte ich damit. Soviel zum geplanten besseren Business Schlaf😂
Vor der Landung in Delhi war schon das Erwachen schwierig. Vielleicht war der Laurent-Perrier von deren neueren Niederlassung für Billigware in Guna. 😂
Der Flughafen Delhi ist überraschend gross und natürlich werden auch Intl. Transitpassagiere damit bei Laune gehalten, dass sie von einem Gate zum anderen durch den Securitycheck müssen. (Es könnte Dir ja beim Verlassen des Flugzeugs jemand eine Pistole oder ein Päckchen scharfes Currypulver zugesteckt haben.) Damit das nicht allzu fade wird, darf man dabei sämtliche Kabel vom Lade- übers Stromkabel vom Laptop und Kopfhörer usw. komplett auspacken und offen ins Kistchen legen. Damit auch die geistige Anforderung nicht zu kurz kommt, gibt es von diesen Kistchen sogar zwei verschiedene Grössen (mein alter breiter Laptop zB passte nur ins grössere). Dafür soll man aber keines benutzen für den Tagesrucksack. Zigarettenanzünder sind zur Erheiterung der Raucher verboten an Bord - allerdings auch im eingecheckten Gepäck. Im Abfallkistchen (an dem sich die Angestellten sicher abends eindecken dürfen) lagen allerlei recht edle Stücke. Da bleiben auch des Rauchers Emotionen nicht ungerührt 🤬
Da war auch ein junges Pärchen, das offenbar mit Verspätung gelandet war. Es wurde von einem Bodenangestellten in der Kuhschleuse (also dem Zickzack Band in der Wartezone) bis in das letzte Zick geführt (dem also noch ein Zack folgen wird bis man am Sicherheitsmann ankommt, der NOCHmals die Bordkarte prüft - als ob man ohne diese überhaupt bis hierher gelangt wäre). Dort fragte der Flughafen Angestellte den Sicherheitsmann, ob der die zwei unterm Band durchlassen dürfe. Der lehnte kurz und trocken ab, und der eingeschüchterte Flughafenmann drehte sich kommentarlos weg und schlich davon. Das Pärchen guckte verdattert. Dann fragten sie den Sicherheitsmann selbst, was denn nun sei, die Bordkarte mit der baldigen Abflugzeit hochhaltend. Der meinte barsch "just follow the line", dabei die Hände in die Richtung der Linie fuchtelnd, als ob jemand annehmen könnte, sie verlaufe irgendwo anders durch. Die beiden fügten sich konsterniert und flüsterten besorgt. Bis nach zwei, drei Minuten von der sicheren Seite, also der hinten am Checkpoint, eine Dame des Gate betreuenden Personals hervor eilte und rief "anybody for the flight to" Dingens, worauf die beiden ihre Bordkarten wedelten. Die Dame gab dem Sicherheitsmann - der übrigens aussah wie einer, der seine kleine Machtposition liebt und gerne vergisst, dass es die Passagiere sind, die seinen Lohn bezahlen - einen zornigen Blick, zog die beiden durch das sich wundersam öffnende Band und führte sie vor alle Anstehenden am Kontrollpunkt.
Na, das war aber erheiternd, wie die es ihm zu guter Letzt doch noch gezeigt haben.
Wir erreichten unser Gate grade rechtzeitig zum boarding. Der Weiterflug nach Phuket war ohne upgrade mit economy Plätzen, allerdings am Notausgang (man weiss ja nie 😉) mir viel Beinfreiheit. Ohne lange anzusehen, passierten wir die letzte Bordkartenkontrolle - hier hat sie ja den Grund, dass so abgeglichen werden kann, ob alle Passagiere eingestiegen sind - und sassen recht zügig auf unseren Plätzen. Der Flug verlief ruhig, wir schliefen ein wenig nach, das vegetarische Essen war okay und wir landeten sogar etwas früher in Phuket als geplant. Dank den Prioritykärtchen, die unser Gepäck noch in Zürich dank business class erhalten hatte, standen unsere Koffer bereits neben dem Gepäckband bereit. So lässt es sich gut reisen 😊
Die so gewonnene Zeit warteten wir nachher auf unser voraus gebuchtes Taxi. So eine kurzfristige Änderung der Ankunftszeit wird wohl nicht mehr geprüft. Der Flughafen liegt direkt am Meer - im Landeanflug fragte ich mich noch ob wir wohl die Räder im Salzwasser waschen müssen - und so war es beim Warten wohl warm, aber nicht drückend. Die Taxifahrt verlief glatt, der Fahrer fuhr sehr ruhig. Aber trotz einer "Abkürzung" quer durch den Wald an die Küste, zur Umgehung von "too much traffic", fuhren wir eine lange Strecke im Abendstau und die Fahrt dauerte an die 45 Minuten länger als sonst. West - Ost Flüge verkürzen Deinen Tag (falls Dir mal der Tag lang wird), da Du der Sonne entgegen fliegst. Deshalb war nach dem Nachtflug in Phuket schon wieder Feierabend.
Unser Zimmer im The Nap, Patong, ist nicht sehr gross, bietet aber alles was man braucht. Ausser guter Beleuchtung, da macht man auf kuschelig. Na, beim Schminken werden die Damen da wohl ärgerlich.. Ich beim rasieren auch beinahe 😉 Aber hey, uns kennt ja hier keiner, also schnurzegal wie wir aussehen 😅
Vor ein paar Jahren herrschte in Phuket eine Regulierungswut, angeblich seitens des Provinz Gouverneurs (oder wie das hier heisst). Am Strand waren fast alle Sonnenliegen und -Schirme verboten und eigentlich sämtliche der nettesten Restaurants am Strand abgeschafft. Geschleift trifft es besser. So war es recht ungemütlich geworden.
Das mit den Liegen hat sich ein wenig erholt, es gibt wieder viele davon und dazwischen dennoch freie Stellen für jene, die lieber (gratis) im Sand liegen wollen. Die Restaurants, die immer gut besucht waren, bleiben aber verschwunden. An einer Stelle, an der sich mehrere entlang eines grossen Gebäudes aneinander gereiht hatten und abends auch ein paar Tische in den Sand stellen konnten, gibt es nun entlang des gleichen Gebäudes an den Seiten QUER zum Meer wieder mehrere Restaurants, deren Gemütlichkeit aber ohne Meer nicht zustande kommen will. Das liegt auch daran, dass die Betreiber kein Gespür oder Interesse haben, mehr daraus zu machen. Würden die sehr starken Weisslicht Sparlampen durch schwächere mit Warmlicht ersetzt, wäre schon viel gewonnen. So sähe man auch die Fettflecke weniger, die vorherige Gäste hinterliessen. Die Preise sind heute fast doppelt so hoch wie vor Covid19, da könnte man natürlich etwas mehr für die Qualität tun. Andererseits leidet hier der Tourismus unter den Massen der russischen Gäste, die dem ganzen dadurch schaden, dass erstens ihre Kommunikation sehr ruppig und herrisch rüber kommt, was bei Thailändern besonders schlecht durchgeht, da sie dadurch Gesicht verlieren. Und zweitens sie kein Trinkgeld geben, was die Wunden etwas lindern würde, da ja kleine Geschenke die 'Freundschaft' erhalten. Da kommt keine Lust mehr auf, sein Restaurant aufzupeppen..
Oft erleben wir, dass Personal uns eher etwas mürrisch begrüsst, dann aber rasch auftaut, wenn wir sie auf Thai begrüssen und freundlich sind und lächeln. Zum Schluss ein Trinkgeld wird dann besonders freundlich verdankt. Es wäre schön, wenn auf Hinflügen aus Russland ein Film laufen würde der erklärt, dass Thailand wohl das Land des Lächelns ist, dies aber von den Besuchern erwidert werden muss, und dass Höflichkeit oberstes Gebot ist und Trinkgeld zweitoberstes.. 😊
Am Strand ist's dennoch schön.